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Du 934 | April 2025
Kunst im Kinderspital Zürich

James Turrell, Roman Signer, Claudia Comte, Raphael Hefti, Haegue Yang

ISBN:
978-3-907315-33-0
Preis:
CHF 20.- / EUR 15.-

Status:
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Inhalt Du 934

Interview mit Michael Grotzer
Rückzugsort 
Kunst trägt zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden bei. Aus diesem Grund spielt sie im Kinderspital Zürich eine tragende Rolle. Michael Grotzer, Medizinischer und Ärztlicher Direktor, sagt, wie er sich dafür eingesetzt hat. 

Interview mit Martin Vollenwyder
Verwurzelt in der Bevölkerung 
Das Kispi ist in der Bevölkerung stark verwurzelt – es ist eine Herzensangelegenheit. Präsident Martin Vollenwyder erzählt über Geschichte, Entwicklung und Ent­stehung des Neubaus. 

Matthias Haldemann
«Es gibt niemals kein Licht»
Der Skyspace Sustenance von James Turrell.

Oliver Prange
Tanzen im Wind 
Vier Kajaks hängen senkrecht übereinander aufgereiht in einem offenen Lichthof. Sie faszinieren, weil sie im Wind tanzen. Roman Signer arbeitet seit dreissig Jahren mit Kajaks. 

Interview mit Claudia Comte
Lernen von der Natur 
Drei Hasenskulpturen begrüssen Besucherinnen und Besucher am Eingang des Kispi. Kinder können auf ihnen spielen. Künstlerin Claudia Comte sagt, welche Quellen sie für ihre Inspiration braucht. 

Interview mit Raphael Hefti
Sternenstaub im Treppenhaus 
Patientenfamilien, Mitarbeitende und Besuchende werden beim Eingang von einer leuchtenden Installation begrüsst, die das Parterre prägt: farbige Edelgase in 150 Leuchten. Künstler Raphael Hefti sagt, was sein Weg dazu war. 

Ute Noll
Klang und Trost im Raum der Stille 
Im Raum der Stille hat die koreanische Künstlerin die Ins­tal­­lation Sonic Droplets – Amber geschaffen, eine Komposition aus Licht, Material und Bewegung. 

Interview mit Bice Curiger
Kunst für Frohsinn und Lebensfreude 
Wie wählt man Kunst für ein Kinderspital aus? Schliesslich ist es ein Ort, an dem Menschen oft schweren Herzens ein- und ausgehen. Bice Curiger, Mitglied der Jury des Kunstwettbewerbs sagt, wie es zur Auswahl kam. 

Interview mit Georg Frei
Eine Investition in Hoffnung und Heilung 
Das Kinderspital Zürich erhält substanzielle finanzielle Unterstützung von der Thomas und Doris Ammann Stiftung, hauptsächlich für Infrastruktur und Forschung. Stiftungsratspräsident Georg Frei spricht über die Vision hinter diesem Leuchtturmprojekt: ein Licht der Fürsorge, das über Generationen hinausstrahlen soll. 

Interview mit Thomas Gut
Kunst spielt eine entscheidende Rolle 
Die Monsol Foundation hat sowohl die Werke von James Turrell als auch von Roman Signer am Kinderspital Zürich mitfinanziert. Präsident Thomas Gut sagt, warum die Stiftung Kunst im Kinderspital unterstützt. 

Interview mit Christine Binswanger
Ein Erlebnis für die Sinne 
Wie baut man ein Kinderspital, in dem sich alle wohlfühlen? Die Kispi-Architektur von Herzog & de Meuron gilt als Wurf. Deren Senior Partner, Christine Binswanger, über die Entstehung. 

Oliver Prange
Eine Oase der Ruhe 
Fiona Glasl hat eine schwere Krankheit dank des Einsatzes aller Kräfte am Universitäts-Kinderspital Zürich überlebt. Ihr Vater Daniel Glasl hat daraufhin mitgeholfen, dass der Lichtraum My Light von James Turrell entstehen konnte: ein Kraft- und Ruheraum, fernab der Hektik des Spitalalltags. 

Matthias Wiesmann
Seit über 150 Jahren für Kinder da 
Das Universitäts-Kinderspital Zürich im Wandel der Zeit. 


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Kunst im Kinderspital Zürich

James Turrell, Roman Signer, Claudia Comte, Raphael Hefti, Haegue Yang

Für Geborgenheit und Lebensmut

Die Kunsthändlerin Doris Ammann besuchte auf der ganzen Welt ­regelmässig Orte von kranken Kindern. Was sie zu sehen bekam, war erschütternd. In so schlechtem Zustand waren viele: Kinder lagen im Gang, auch im Röntgensaal waren Betten aufgestellt. Überall beissender Geruch, keine Spielflächen, kein Lachen – keine Hoffnung. Doris Ammann verstarb im Jahr 2021. Ihr Bruder Thomas ­Ammann, der 1993 verstorben war, und sie waren beide kinderlos. Sie gehörten zu den weltweit renommiertesten Kunsthändlern und hatten selbst eine namhafte Sammlung. Sie verfügte in ihrem Testament, dass die Sammlung verkauft und das Geld kranken Kindern zukommen sollte. Eine namhafte Spende für Neubau und Forschung ist an das Kinderspital Zürich gegangen. Sie stammt etwa aus dem Verkauf des teuersten Bilds der Gegenwartskunst, Shot Sage Blue Marilyn von Andy Warhol. Ein Beitrag für eine heilsame Umgebung, die Geborgenheit vermittelt und zukunftsweisende Forschung ermöglicht, wie etwa die Entwicklung und Produktion von Hautersatz, aus körpereigenen Zellen hergestellt, der Brandverletzten zugutekommen. Das Kinderspital blickt auf eine über 150-jährige Geschichte ­zurück und ist in der Zürcher Bevölkerung stark verwurzelt. Durch enorme Zuwendungen von privaten Spendern wurde es möglich, ein neues, hochmodernes Spital mit Forschungszentrum von Herzog & de Meuron zu verwirklichen, eine «Ich-mach-dich-gesund-Stadt» auf dem modernsten Stand der Technik. Ein Ort mit viel Holz, Licht und Natur. Ein Ort, an dem man sich sicher fühlt und nicht ständig daran erinnert wird, dass man in einem Spital ist. Aussergewöhnlich ist die Kombination von Architektur, Materialisierung und auch Kunst. Sie hat nicht nur zusätzliche Geldmittel eingebracht, sondern sie ist auch wertvoll für das Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten, Eltern und Mitarbeitenden. Die Kunst im Kispi soll möglichst Geborgenheit und Lebensmut ausstrahlen – aber auf besondere, nicht klischeehaft anbiedernde Art. Bei der Planung des neuen Spitals auf der Lengg wurde eine Kunstkommission gebildet und ein Kunstwettbewerb ausgeschrieben. Ausgewählt wurden nebst den Arrivierten James Turrell und Roman Signer auch die Vorschläge von Claudia Comte, Raphael Hefti und Haegue Yang. Du stellt in dieser Ausgabe diese Künstlerinnen und Künstler, ihre Werke und das Kispi vor. 

Von Oliver Prange