Christoph Vögele
Im Rhythmus der Zeit
An Adolf Dietrichs Bildern lässt sich das Verstreichen der Zeit ablesen, die Wiederkehr der Jahreszeiten und das Altern des Künstlers.
Markus Landert im Gespräch mit Oliver Prange
«Eine künstlerische Ausbildung hätte das Talent von Dietrich nur zerstört»
Markus Landert ist der Kurator des Kunstmuseums Thurgau, das über die grösste Dietrich-Sammlung der Welt verfügt. Im Interview weist er auf die Besonderheiten in Dietrichs Werk hin und erklärt, wie er in einer sehr lebhaften Arbeitsumgebung herausragende Kunst schaffen konnte.
Hans Bodmer im Gespräch mit Oliver Prange
«Seine Bilder sind ehrlich, authentisch und haben Bodenhaftung»
Der Rechtsanwalt Hans Bodmer gehört zu den eifrigsten Sammlern von Adolf Dietrichs Arbeiten. Seine Leidenschaft für den Künstler übernahm er von seiner Mutter, die ihn persönlich kannte.
Urs Oskar Keller
«Aus allem, wirklich allem, hat er eine Geschichte machen können»
Zeitgenossen erinnern sich an Adolf Dietrich: Sophie Dietrich, seine Grossnichte, erzählt von einen Mann, der mit Tieren zusammenlebte und auch mal eine Woche lang dasselbe Gericht ass. Sie fuhr mit ihm nachts Schlittschuh und hielt ihn für den aussergewöhnlichsten Mann, dem sie je begegnet ist.
Christoph Blocher im Gespräch mit Oliver Prange
«Dietrich kann es mit den sogenannten Grossen aufnehmen»
Christoph Blocher besitzt 31 Arbeiten von Adolf Dietrich, die er seit den 1980er-Jahren gesammelt hat. Besonders ein Bild spendet ihm immer wieder Trost. Welches, verrät er im Interview.
Markus Landert
Maler der Umgebung
Adolf Dietrich verwendete den Garten seiner Nachbarn in Berlingen über fünfzig Mal als Motiv. Die angesehene Familie Kern hatte dort ein kleines Paradies geschaffen, das Dietrich zeitlebens nicht loslassen sollte.
Markus Landert und Sarah Elser
Die Basis
Adolf Dietrich fertigte Hunderte Zeichnungen und Skizzen. Sie waren für ihn Lern- und Experimentierfeld und dienten als Vorlage für seine Gemälde. Dank ihnen erfasste er schon früh die spätere Gesamtkomposition. Bis hin zur Farbgebung.
Willi Tobler
«… sehr schön, Luft hell, Landschaft deutlich»
Adolf Dietrich erwanderte sich seine Motive. Anhand von Eintragungen im Skizzenbuch Nr. 9 lässt sich eine solche Wanderung miterleben.
Urs Oskar Keller
«Die Vögel, die in seiner Stube umhergeschwirrt sind, das war richtig schön»
Zeitgenossen erinnern sich an Adolf Dietrich: Der Drogist und Galerist Josef Latzer hat mehrere Arbeiten von Albert Dietrich gekauft und verkauft. Oft besuchte er den Maler in dessen Haus in Berlingen und erlebte Wunderliches, Lustiges und Herzerwärmendes.
Urs Oskar Keller
«Das Einzige, was dem Mann fehlte, war eine Frau»
Zeitgenossen erinnern sich an Adolf Dietrich: Winfried Alarich Jauch war sein Arzt. Er behandelte einen Mann, der sehr einfach lebte und den er als seinen Freund bezeichnete. Beide unternahmen ausgedehnte Spaziergänge, bei denen Dietrich schon in den 1950er-Jahren auf den Artenschwund in der Natur hinwies.
Martin Gasser
In Armlänge Distanz vom Auge
In seiner Kunst folgte Adolf Diedrich nie einem bestimmten ästhetischen Programm. Er arbeitete intuitiv und unbeschwert, hielt das fest, was er sah. Das gilt auch für seine Fotografie, die sich durch eine besondere Perspektive auf die Wirklichkeit auszeichnet.
Rudolf Koella
Frei von Konventionen
Adolf Dietrich malte nicht, um die Realität genau wiederzugeben, sondern er wollte in sich stimmige Kunstwerke schaffen. Seine Kompositionen sind deshalb oft doppelbödig und irritierend. Sie erinnern an seine Zeitgenossen Félix Vallotton und Henri Rousseau, denen er in nichts nachsteht.
Urs Oskar Keller
«Än Schmätterling isch immer öppis Schöös»
Zeitgenossen erinnern sich an Adolf Dietrich: Der Möbeldesigner Willy Guhl verkehrte mit vielen Schweizer Künstlern. Adolf Dietrich traf er das erste Mal 1937. Der Maler fragte ihn gleich um Rat bei einem Bildmotiv.
Biografie