å

Zurück zur Übersicht

Du 910 | Dezember/Januar 2021

Städtebau

Die Rückkehr des grossen Plans

 
Abonnieren

ISBN:
978-3-907315-09-5
Preis:
CHF 20.- / EUR 15.-
Status:
an Lager


Probe Lesen

Tom Avermaete
Grosse Pläne, grosse Herausforderungen
Nachdem im Laufe des 20. Jahrhunderts die grossräumige Stadtplanung kaum mehr in Betracht gezogen wurde, kehrt sie nun wieder zurück. Es stellt sich die Frage, wie man Städte an sich schnell verändernde Bedingungen anpasst.

Vittorio Magnago Lampugnani
Utopie ohne Pathos
Mitte des 19. Jahrhunderts entwarf Ildefons Cerdà einen Plan für Barcelona, der einem sozialistischen Ideal folgte. Der Plan zerschellte an der Wirklichkeit, und doch prägen seine Prinzipien Barcelonas Stadtbild. 

Nathalie Roseau
Transformationen
Eine Grossstadt ist stetem Wandel unterworfen. Sie breitet sich in die Region aus, gemeindet ein und unterliegt städtebaulichen, in die Zukunft weisenden Konzepten. Welchen Einfluss diese Vorgänge auf die Gestalt der Stadt haben, zeigt das Beispiel Paris.

Cathelijne Nuijsink
Eine Stadt über dem Meer
Der Plan von Kenzo Tange für Tokio aus dem Jahr 1960 war kühn und hätte der japanischen Stadt eine völlig neue Gestalt und ein einzigartiges Verkehrssystem verliehen.

Wolfgang Sonne
Umfassendes Stadtverständnis
Der Plan of Chicago von Daniel Hudson Burnham und Edward Herbert Bennett war der erste Regionalplan der modernen Städtebaugeschichte. Er zeigt, wie multidisziplinär und vielschichtig Städtebau angelegt sein sollte. Er ist gross in vielfältiger Hinsicht.

Lara Schrijver
Der Stadtarchipel: Umarmung der Unterschiede
In der Stadtplanung herrschte lange ein übergreifender Ansatz vor, der die Eigenheiten bestimmter Viertel kaum berücksichtigte. Oswald Mathias Ungers’ Idee des Stadtarchipels brach mit dieser Vorstellung. Sie ist bis heute aktuell.

Matthew Skjonsberg
Park systems – ihre Geschichte
Das sogenannte Civic Design sorgte schon früh für Ökologie und Gemeinschaft im städtischen Raum. Ein chronologischer Überblick über die Entwicklung des Civic Design und der Arbeit an seiner zentralen Ausprägung: die Schaffung regionaler park systems.

Aita Flury
Saemangeum Island City: für einen architektonischen Zugang zum Stadtentwurf
Das nicht realisierte Projekt der Architecture Research Unit der London Metropolitan University für die Neugründung von Saemangeum Island City in Südkorea steht exemplarisch, ja als Plädoyer für einen architektonischen Zugang zum Stadtentwurf.

Luca Can und Maxime Zaugg
Die Werkzeuge einer neuen Wirklichkeit
Plan, Modell und Diagramm spielen in der Geschichte der Stadtplanung seit je eine wichtige Rolle. Sie geben dem Entwurf einen Rahmen und kommunizieren seine Ziele. Die alten Techniken werden auch in der digitalen Zukunft noch gebraucht werden.

Irina Davidovici
Kleine Grundstücke, grosse Planung
Die heutige Stadtplanung europäischer Städte ist von deren Geschichte geprägt. Die alten Muster der Stadtentwicklung und des Landbesitzes sind wirkmächtig. Ein Blick nach London, Wien, Amsterdam und Paris.

Hans Teerds
Unheilvolle Möglichkeiten
Die Analyse grosser Datenmengen verändert heute schon die Stadtplanung und könnte in Zukunft das Versprechen der Smart City, in der das Leben der Bürger sehr viel effizienter gestaltet werden könnte, Wirklichkeit werden lassen. Das sind nicht nur gute Aussichten.

Angelus Eisinger
Die Expertise der Alltagserfahrung
Es ist schon länger Usus, Bürgerinnen und Bürger und andere Akteure der Zivilgesellschaft an der Konzeption städtebaulicher Massnahmen zu beteiligen. Im Hinblick auf das Planen im grossen Massstab steht dieser Ansatz allerdings vor neuen Herausforderungen.

Aita Flury im Gespräch mit Peter Märkli, Rita Illien, Vittorio Magnago Lampugnani und Jonathan Sergison
Erfahrungen und Möglichkeiten
Ein Gespräch über übergeordnete Planungen in der Schweiz, in der Stadt, in Suburbia oder im ländlichen Gebiet.

Andrea Wiegelmann
Die Wiederentdeckung des grossen Massstabs – Zürich und der kommunale Richtplan
Wurde in der europäischen Stadtplanung bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts die Stadt aus grossräumiger Perspektive betrachtet, haben sich seither vielerorts die Planungen auf Quartier oder Areale beschränkt. Heute braucht es aber wieder den Blick auf die Stadt als Ganzes.

Christian Inderbitzin, Andreas Sonderegger, Andreas Graf, Lukas Zumsteg
Den Raum neu denken: drei Forschungsarbeiten für räumliche Visionen im grossen Massstab
Die drei Texte berichten über urbanistische Forschungsarbeiten im Schweizer Raum. Diese entstanden in den letzten 25 Jahren und gründen in ihren Anfängen alle auf Eigeninitiativen engagierter Gruppen von Architekten.

Hanneke Oosterhof
«Das Land gehört uns allen»
Lotte Stam-Beese war eine der bestimmenden Figuren der Grossraumplanung in Rotterdam nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie gestaltete dem Menschen zugewandte Wohnsiedlungen, grosszügig, naturnah und autofrei. 

Sascha Roesler
Die Natur der Stadt
Städte existieren nicht unabhängig von der Umwelt, die sie umgibt. Diese prägt die Lebensbedingungen in ihnen und sollte gerade deswegen besser integriert werden.

Bernhard Lanzendörfer im Gespräch mit Oliver Prange
«Wenn Sie frieren, ziehen Sie sich auch zuerst warme Kleider an»
Gebäude sind ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Wie sie dabei helfen können, ihn zu bremsen, erklärt Bernhard Lanzendörfer, CEO der Saint-Gobain Weber AG

  Du 910 | Dezember 2021 | Städtebau – Die Rückkehr des grossen Plans

Städtebau

Die Rückkehr des grossen Plans

Planung der Stadt als Ganzes 

Von Oliver Prange

Früher plante man Städte als ganze Einheit. Aus einer integrierten und grossräumigen Perspektive betrachtet, entstanden die grossartigsten Städte der Welt mit grossen Plätzen und Grünflächen und einer komplexen Kombination aus Wohnhäusern, öffentlichen Gebäuden und Infrastrukturen. Heute ist Stadtgestaltung nur noch eine Angelegenheit von Arealen. Politiker und Stadtplaner glauben, dass die Stadt nicht mehr als Gesamtheit gedacht werden kann. Auch in der Schweiz gibt es nur noch Gestaltungsprojekte für kleinere städtische Areale. Zwar sind so qualitative Lebenswelten entstanden, aber doch in begrenztem Massstab. Diese Du-Ausgabe möchte aufzeigen, inwieweit Stadtplanung wieder integrierter gedacht werden könnte. Schliesslich stehen wir vor grossen Herausforderungen bezüglich der inneren Verdichtung, aber auch bezüglich ökologischer und klimatologischer Schwierigkeiten. Diese machen nicht vor Gemeinde- und Quartiergrenzen halt. Du zeigt inspirierende historische und auch aktuelle Beispiele. Die Absicht ist, zu einer Debatte über die Rolle und den Beitrag dieser Art von Planung für die zeitgenössische Stadt beizutragen. Gesucht wird ein Weg zu einem anderen Modus des Städtebaus mit dem Ziel, die Stadt als ein System oder einen Organismus zu betrachten. Wir bedanken uns bei Tom Avermaete, Professor für Geschichte und Theorie des Städtebaus an der ETH Zürich, und seinem Team, bei Aita Flury, Balz Halter und Vittorio Lampugnani. Sie alle haben uns redaktionell unterstützt. Und wir danken der Stiftung Baukultur Schweiz, die diese Du-Ausgabe ermöglicht hat.