Araquém Alcântara
Chronik der Schönheit und der Ausrottung
Im Amazonas-Regenwald entscheidet sich unsere Zukunft. Wir müssen für ihn einstehen, gegen seine Zerstörung kämpfen. Nicht nur in Brasilien, sondern auf der ganzen Welt.
Araquém Alcântara im Gespräch mit Wolfgang Krönner
«Als Fotograf muss man zum Käfer werden»
Araquém Alcântara gehört zu den bekanntesten Fotografen Brasiliens. Seit fünfzig Jahren dokumentiert er die Natur dieses riesigen Landes und ihre Zerstörung. Mit seinen Bildern möchte er sie aufhalten. Dafür nimmt er Strapazen, Krankheiten und Gefahren in Kauf. Für ein gutes Foto, das den Menschen die Schönheit eines Baumes oder eines Tieres vermittelt, würde er alles tun. Ein Gespräch.
Erwin Koch
Der Mensch hat hier nichts zu finden
Ab 1970 baute die brasilianische Militärregierung die Transamazônica, ein Strassennetz, das den Regenwald durchkreuzen sollte. Über die Sandpisten kamen Menschen aus den armen Regionen Brasiliens in den Wald und begannen, ihn zu roden, zu verbrennen und die Ureinwohner Amazoniens zu vertreiben. Mitte der 2000er-Jahre befuhr Erwin Koch die Trans-
amazônica. Schon damals war der Einfluss des Menschen auf die Natur verheerend.
João Moreira Salles und Bernardo Esteves
Neue Wüsten
Noch gibt es den Amazonas-Regenwald. Doch Feuer, Landwirtschaft und Besiedlung setzen ihm zu. Was passiert, wenn er komplett verschwindet? Forscher haben dieses Szenario untersucht.
Bernardo Esteves
Gegen jede Vernunft
Laut brasilianischer Verfassung ist der Staat dem Umweltschutz verpflichtet. Doch er wird aufgeweicht und ignoriert. Besonders seit Jair Bolsonaro an der Macht ist. Bernardo Esteves zeichnet nach, wie die neue Regierung in ihrem ersten Jahr, 2019, systematisch gegen den Umweltschutz vorging. Regierungsvertreter sagen zwar immer wieder, dass ihnen die Natur am Herzen liege, doch ihre Entscheidungen und Gesetzesvorlagen sagen etwas anderes. Esteves hat für seinen Text mit 58 Leuten gesprochen, darunter 29 aktuellen oder früheren Regierungsvertretern. Ein Auszug.