Cody Delistraty
Ungefiltert
Wie viel Wahnsinn braucht die Kunst? Und braucht der Wahnsinn die Kunst, um sich zu beruhigen? Eine Suche nach Antworten in den Werken von Aussenseitern und Klassikern der Kunstgeschichte.
Kathrin Luchsinger im Gespräch mit Oliver Prange
«Viele wollten mit ihrer Kunst die Öffentlichkeit erreichen»
Katrin Luchsinger untersuchte für ihre Dissertation Schweizer Kunst von Anstaltspatienten. Hier erzählt sie, was sie bei ihrer Forschung entdeckte, welche Motive vorherrschten und warum die meisten Werke ohne Farben gestaltet wurde.
Ralf Schiebler
Tarnkappe für Geisteskranke?
In der Geschichte der modernen Kunst wurde Künstlern immer wieder Geisteskrankheit unterstellt. Ein Vorurteil. Und doch finden sich in vielen Werken des 20. Jahrhunderts Elemente der schizophrenen Wahrnehmung, die sich von der Wirklichkeit löst, sie auflöst und neu zusammensetzt.
Thomas Röske
Der Urvorgang aller Gestaltung?
Bis heute besuchen Künstler die Sammlung Prinzhorn. Ihre Reaktionen auf die Aussenseiterkunst waren und sind unterschiedlich, genauso wie der Einfluss auf ihre eigenen Arbeiten.
Sibylle Mulot
Die Krankheit der Kreativen
Die bipolare Störung, das Schwanken zwischen Depression und Manie, ist unter Künstlern weitverbreitet. Bei allem Leid erleben Maniker extremere Gefühle und finden ungewöhnlichere Verknüpfungen als andere. Für sie scheint es keine Grenzen zu geben, nicht in ihrem Leben, nicht in ihren Arbeiten.
Thomas Röske im Gespräch mit Regula Gerber
«Wir schauen nicht mit dem ärztlichen Blick auf diese Werke»
Thomas Röske leitet seit siebzehn Jahren die Sammlung Prinzhorn. Hier erzählt er, was Outsider-Art so ausserordentlich macht, welche Lebenserfahrungen hinter den Kunstwerken stehen und warum man kein Kunstwerk auf die psychotische Erkrankung eines Künstlers oder einer Künstlerin reduzieren sollte.
Ralf Berhorst
Im Sog des Wahnsinns
Kaum ein Bild zeigt den Eintritt eines psychotischen Zustands so eindrücklich wie Edvard Munchs Der Schrei. So ist es entstanden.
Christina Berndt
Ein lebendiger Albtraum
Einmal wollte er in Hongkong mit Bono von U2 die Welt und Britney Spears retten. Der Fotokünstler Paul van Rood hatte in seinem Leben schon mehrere psychotische Schübe, er ist schizophren. Er hat seine Krankheit in drei Tagebüchern dokumentiert. Dort erklärt er seine besonderen Zustände und auch, wie er sie für seine Arbeit nutzt. Die Farbe Rot etwa ist für ihn mehr als nur eine Farbe. Sie bestimmt die Höhen und Tiefen seines Lebens.
Hajo Steinert
Das Naturrecht des Andersseins
In den Siebzigerjahren veränderte sich durch die Antipsychiatrie-Bewegung der Blick auf den Wahnsinn. Die Grenze zwischen Normalität und Krankheit verschwamm. Die Literatur begleitete und befruchtete diese Veränderung. Und tut dies bis heute. Eine Visite.