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Du 886 | September 2018

Cuno Amiet

 
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ISBN:
978-3-905931-85-3
Preis:
CHF 20.- / EUR 15.-
Status:
an Lager


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Franz Müller im Gespräch mit Oliver Prange
Kunst als Ausdruck des persönlichen Glücks
Der Kunsthistoriker Franz Müller kennt das Gesamtwerk von Cuno Amiet genau. Er weiss, warum Gauguin so wichtig für den Künstler war und warum er zwar modern lebte, sein Hauptmotiv aber der ländliche Raum blieb.

Franz Müller
Die Farben der Seele 
Das Landleben war immer Cuno Amiets Hauptmotiv. Für ihn waren Natur und Kunst untrennbar vereint. Beide folgten den Gesetzen des Lichts, beide luden zum Träumen ein.

Daniel Thalmann im Gespräch mit Oliver Prange
«Cuno konnte nicht begreifen, warum Alberto seinen Figuren so lange Beine gab»
Cuno Amiet starb, als sein Urenkel Daniel Thalmann drei Jahre alt war. Dieser erinnert sich kaum an ihn, und doch prägt Amiet sein Leben bis heute. 

Cuno Amiet 
Aus wie vielen Grün besteht die Krone?
Cuno Amiet machte sich oft Gedanken darüber, was Kunst ausmacht. Auch in einer Ansprache, die er 1943 zur Eröffnung der Weihnachtsausstellung in der Kunsthalle Bern hielt.

Cuno Amiet
Im Wirrwarr der Erscheinungen
Cuno Amiet über seine Suche, die Gänze seiner Eindrücke in einem Bild zu fassen. Sie hielt sein Leben lang an.

Cuno Amiet 
Verbündete
Cuno Amiets engster Freund war Giovanni Giacometti. Sie flanierten zusammen durch München und Paris. Das Leben war leicht, das Malen noch schwer.

George Mauner
Unter goldenem Sonnenlicht 
Als junger Künstler war Cuno Amiet auf der Suche nach einem eigenen Stil. In der bretonischen Künstlerkolonie von Pont-Aven fand er ihn. 

Peter Killer
Verbrennungen
Beim Brand im Münchner Glaspalast gingen 46 Werke von Cuno Amiet verloren. Der Künstler reagierte darauf sehr viel gelassener als seine Zeitgenossen.

Paul Rothenhäusler
Die Umarmenden
Die Amiets waren die perfekten Gastgeber. Unterhaltsam, grosszügig, verzeihend. Der Verleger Paul Rothenhäusler erinnert sich.  

Peter Thalmann
Hart, aber herzlich
Viele junge Maler besuchten Cuno Amiet und erhofften sich tiefe Einblicke in die Malerei. Sie wurden nicht enttäuscht.

Peter Killer
Schritt für Schritt
Eduard Gerber schaffte etwas, das heute unmöglich erscheint. Mit geringsten Mitteln, aber höchster Leidenschaft baute er die schönste aller Amiet-Privatsammlungen auf. Sie macht deutlich, dass Cuno Amiet in jeder Schaffenszeit Überragendes geleistet hat.

Cuno Amiet
So wie ihn keiner sah
Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste Cuno Amiet mit Künstlerkollegen zu Winston Churchill nach England. Sie malen mit dem begabten Politiker und trinken Whisky und Soda. Ein Blick hinter die Fassade des knorrigen Premierministers. 

Christoph Vögele im Gespräch mit Oliver Prange
«Er genoss seinen Ruhm»
Das Kunstmuseum Solothurn besitzt viele bedeutende Werke Cuno Amiets. Dessen Leiter Christoph Vögele über die Höhen und Tiefen im Leben des Künstlers. 

Von Pont-Aven zur Brücke – das Leben des Cuno Amiet

  Du 886 | September 2018 | Cuno Amiet

Cuno Amiet

Maler der Moderne

Von Oliver Prange

Vor 150 Jahren wurde Cuno Amiet geboren. Seine Kunst gehörte zum modernsten, was in der Schweiz geschaffen wurde, insbesondere in der frühen Moderne von 1890 bis zum Ersten Weltkrieg. Er stiess in dieser Zeit zwar auf viel ablehnende Kritik, doch junge Kollegen bewunderten ihn. Amiet wuchs in der Kleinstadt Solothurn auf und verbrachte die meiste Zeit seines Lebens auf dem Land. Er hatte sein Erweckungserlebnis in dem kleinen bretonischen Küstenstädtchen Pont-Aven, das seit 1860 eine Künstlerkolonie war. Dort entdeckte er Bilder von Gauguin, Zeichnungen von van Gogh, hörte von Cézanne, traf sich mit Künstlern seines Alters. Paul Gauguin hatte dort eine Art Meisterfunktion. Nach einem Jahr ging Amiet das Geld aus, und er musste zurück in die Schweiz. Dort war er jetzt mit seiner Malweise allein, eckte an, konnte nichts verkaufen. Nur sein Freund Giovanni Giacometti und später auch Giovanni Segantini erkannten das Potenzial. Amiet interessierte die naturalistische, detailgetreue Wiedergabe des Motivs nicht mehr. Er wollte die Wiese nicht grün malen, sondern in der Farbe seines Empfindens. Er lernte von Gauguin, obwohl er ihn nie kennenlernte. Amiet war kein zerrissener Mensch, litt nicht an der Welt, war kein Bohemien. Er machte das, was er wollte, und war deshalb glücklich. Er wollte nie etwas anderes als Maler sein. Nach dem Tod von Ferdinand Hodler 1918 wurde Amiet mit fünfzig die Nummer eins im Schweizer Kunstbetrieb. In den Dreissiger- und Vierzigerjahren wurde er routinierter, gekonnter, aber auch langweiliger. Erst als 1953 seine Frau Anna starb, erinnerte er sich wieder an seine Jugend, aber da war er schon 85. In seinen letzten Lebensjahren entstand ein beeindruckendes Spätwerk, das eigene Qualitäten aufweist, nicht mehr expressionistisch, sondern lyrisch-poetisch. Amiet war sehr gesellig. Er empfing viele Menschen auf seinem Wohnsitz in Oschwand, wo eine lebendige Szene entstand, eine kleine Künstlerkolonie mit Sammlern, Kunstfreunden, Schülern. Er dirigierte all dies und fühlte sich wohl in der Rolle als bewunderter Meister. Das Haus mit Blumengarten und Atelier wurde zu einem Treffpunkt. Jeden Sonntag war das Haus voll, Sammler kamen, und so verkaufte er seine Bilder. Oschwand wurde zu seiner Galerie. Nun war Amiet kein Hungerleider mehr, sondern Grandseigneur. Er war der grosse Altmeister der Kunst in der Schweiz.