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Du 882 | März 2018

Ferdinand Hodler

 
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ISBN:
978-3-905931-80-8
Preis:
CHF 20.- / EUR 15.-
Status:
an Lager


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Ferdinand Hodler
Zehn Regeln
Mit 21 Jahren schrieb Ferdinand Hodler zehn Regeln für den Maler auf. Sie sollten sein Werk bestimmen. 

Diana Blome
Der Tod als ständiger Begleiter
Leben und Werk Ferdinand Hodlers. 

Gabriela Christen
Weibliche Körper als Tableaux der Welt 
Mit dem Wandbild Blick ins Unendliche beendete Ferdinand Hodler seine Suche nach der Ordnung der Dinge, die Mensch und Natur verbindet. 

Verena Senti-Schmidlin
Gesten der Gefühle
Den Musikpädagogen Emile Jaques-Dalcroze und Ferdinand Hodler verband eine enge Freundschaft. Jaques-Dalcroze’ Verständnis von Bewegung und Rhythmus hatte Einfluss auf die Figuren Hodlers, auf ihre Posen und ihre Haltung im Raum.

Diana Blome
Florale Neigung
Blumen und Frauen spielen in Hodlers Werk eine zentrale Rolle. Selten erscheinen die beiden getrennt. Ihnen gehörte seine Leidenschaft. Von der aufkommenden Frauenbewegung hielt er allerdings wenig. 

Jill Lloyd
Konfrontation mit dem Unvermeidbaren
Über zwei Jahre hinweg begleitete Ferdinand Hodler seine Geliebte Valentine Godé-Darel bei ihrem Kampf gegen den Krebs. Es entstanden Zeichnungen und Gemälde, die den langsamen Zerfall eines Menschen zeigen. 

Monika Brunner
Das Bild hinter den Bildern
Er gehört zu den meistfotografierten Künstlern seiner Zeit. Ferdinand Hodler kannte die Wirkung, die der Einblick ins Atelier und ins Private hatte. Die Porträtfotografie formte auch sein Image. 

Matthias Fischer
Gegen den Strom
Ferdinand Hodler war auch ein Künstler der Selbstvermarktung. Er provozierte gezielt und stachelte so die Presse an, über ihn zu schreiben und sein Werk kontrovers zu diskutieren. Das half ihm und seiner Kunst.

Oskar Bätschmann
Nicht deuten, nur sehen
Kompromisslosigkeit war eine der herausragenden Eigenschaften Ferdinand Hodlers. Weder der Zeitgeist noch seine Kritiker brachten ihn von seinem Weg ab. 

Urs Lanter im Gespräch mit Oliver Prange
«Bei Hodler schwanken die Preise nicht sehr stark»
Der Zürcher Auktionator Urs Lanter weiss, was Hodler-Sammler suchen. Ein Gespräch über beliebte Motive und darüber, was ein Bild wertvoller macht als andere.

Paul Müller im Gespräch mit Oliver Prange
«Es gab schon früh Fälschungen»
Paul Müller arbeitete über zwanzig Jahre an einem Katalog, der die Gemälde Ferdinand Hodlers versammelt. Dabei lernte er Hodlers Stärken und Schwächen kennen. 

Sandra Gianfreda
Dann doch ein Grosser
Ernst Ludwig Kirchners Bild von Ferdinand Hodler war zwiespältig. Er bewunderte ihn und fand ihn langweilig, er war beeindruckt von einzelnen Bildern, das Gesamtwerk schätzte er aber nicht. Trotzdem konnte sich Kirchner Hodlers Einfluss nicht entziehen. 

Christoph Blocher
Berge werden zu Symbolen
Christoph Blocher sammelt Ferdinand Hodler. Was ihn an dessen Bildern fasziniert, beschreibt er hier. 

Peter Steiner im Gespräch mit Oliver Prange
Vererbte Leidenschaft
Peter Steiner bekam die Leidenschaft für Ferdinand Hodler in die Wiege gelegt. Sein Vater setzte den Grundstein für eine Sammlung, die heute zu den grössten der Welt zählt. 

Stephan Hürlemann im Gespräch mit Oliver Prange
«Die entscheidende Idee kam mir beim Telefonieren»
Der Designer Stephan Hürlemann hat für Belux das Prinzip der Seilsystemleuchte neu erfunden. Der Weg dahin war allerdings steinig. 

  Du 882 | März 2018 | Ferdinand Hodler

Ferdinand Hodler

Ein grosses Lebenswerk

Von Oliver Prange

Vor hundert Jahren starb Ferdinand Hodler. Er ist der wichtigste Schweizer Historienmaler, der grossartige Maler von Landschaften und Frauen. Sein Rezept war oft folgendes: Er griff ein zeitgenössisches Thema auf, leicht anstössig oder auch patriotisch, wählte ein riesiges Format und eine Malweise, die provozierend war, und machte so schliesslich die Medien auf sich aufmerksam. Sein erstes Skandalbild war Die Nacht von 1891, das nackte Menschen zeigt und aus Sittlichkeitsgründen aus einer Genfer Ausstellung entfernt wurde, was ein umfassendes mediales Echo hervorrief und die Neugier des Publikums nur steigerte. Hodler war in der Tat umstritten: Einigen galt er als origineller Erfinder und Vorreiter einer modernen Kunst, anderen als Maler des Hässlichen, als Skandalkünstler und Kopist, dem es nur ums Geld ging. Doch eigentlich kopierte er sich nur selbst; das war sein künstlerisches Prinzip. Einerseits wollte er die Stimmung von Landschaften zu unterschiedlichen Tages- oder Jahreszeiten wiedergeben; den Thunersee mit Stockhornkette malte er zwischen 1912 und 1913 ganze siebzehn Mal. Anderseits wollte er viel Geld verdienen: Nachdem er 1904 an der Ausstellung der Wiener Secession international bekannt wurde, war die Nachfrage nach seinen Werken plötzlich so gross, dass er diese nicht mehr mit neuen Arbeiten befriedigen konnte. So verkaufte er auch Bilder, die noch nicht ganz fertiggestellt waren. Er war auch Held einer neuen Monumentalmalerei. 1907 erhielt er einen Auftrag für das Universitäts-Hauptgebäude in Jena und malte Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813, 1911 einen für das Neue Rathaus in Hannover. Dort lässt er im Gemälde Einmütig­keit Dietrich Arnsborg 1533 auf erhöhtem Podest die Bürger auf die Lehre der Reformation schwören. Doch nach seinen triumphalen Erfolgen geriet er 1914 in Deutschland zur Persona non grata, als er einen Aufruf gegen die Beschiessung der Kathedrale von Reims durch deutsche Artillerie unterzeichnete. Er wurde aus allen deutschen Künstlervereinigungen ausgeschlossen, viele seiner Sammler und Freunde distanzierten sich von ihm. Nach dem Ersten Weltkrieg geriet Hodler in Vergessenheit. Erst als der Genfer Privatgelehrte Jura Brüschweiler ab 1960 ein umfangreiches Hodler-Archiv anlegte und das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) Studien publizierte, erhielt Hodler wieder Bedeutung. Das SIK arbeitet seit vielen Jahren an einer Hodler-Edition: vier Bände, wobei zwei davon Doppelbände sind. Diesen Frühling erscheint der Abschlussband mit Aufsätzen, Biografie und ausgewählten Dokumenten. Ferdinand Hodler schuf in fünfzig Schaffensjahren ein Werk von über 1600 Gemälden und 15’000 Zeichnungen. Einige sind in dieser Ausgabe zu sehen.