Text: Peter Richter | Bilder: Trevor Paglen
Ich kann euch sehen
Trevor Paglen gilt als Edward Snowden der Kunst: Er beobachtet die, die uns beobachten. So schafft der Amerikaner Werke von erhabenem Schrecken. In seinen Bildern dokumentiert er unter anderem geheime Stützpunkte der amerikanischen Geheimdienste CIA und NSA sowie des Militärs, Spionagesatelliten am Nachthimmel oder geheimdienstliche Aktivitäten.
Frank-Thorsten Moll
Die Vogelperspektive in der Kunst
Über Jahrhunderte war der Mensch von der Idee getrieben, sich von der Erde zu lösen, sich in die Lüfte zu erheben und die Welt vom Himmel aus zu betrachten. Die Befreiung von der als limitierend empfundenen Erdgebundenheit war verbunden mit der Idee von Macht und Kontrolle. In der Vorstellung war der Himmel den Göttern vorbehalten, die durch die menschliche Hybris, sich zu ihnen zu erheben, herausgefordert wurden. Als sich jedoch Ende des 18. Jahrhunderts erste Ballone in die Luft erhoben, mussten die Götter den Himmel mit den Menschen teilen.
Text: Claudia Giani-Leber | Bilder: Kacper Kowalski
Side Effects
Kacper Kowalskis Bilder sind zunächst präzise Wiedergaben aus der Luft, allerdings in die völlige Zweidimensionalität gedrückt. Das Dreidimensionale des Raums sowie die besonders in der Landschaft erfassbare Perspektive entfallen ganz und verschieben die Aufnahmen der Natur in die Abstraktion.
Text: Martin Stohler | Bilder: Nadar
Der erste Luftbildfotograf
Gaspar-Félix Tournachon, genannt Nadar, gilt heute als einer der berühmtesten Fotografen des vorigen Jahrhunderts. Er war ein Hansdampf in allen Künsten, ein Abenteurer, der sich auf vielen Gebieten versuchte. Er war Medizinstudent, Journalist, Karikaturist, Verleger, Fotograf, Spion, Schriftsteller und Ballonfahrer. Er machte als Erster vom Ballon aus Luftaufnahmen, und als einer der Ersten fotografierte er bei elektrischem Licht. Seine Kunstlichtaufnahmen der Pariser Katakomben waren auf der Londoner Weltausstellung von 1862 ein grosser Erfolg.
Text und Bilder: Georg Gerster
Fundsachen
Georg Gerster leistete in den Fünfziger- und Sechzigerjahren Pionierarbeit in der Luftbildfotografie. Er dokumentiert die Wirklichkeit, die uns umgibt, fast senkrecht von oben. In vielen tausend Flugstunden hat er ein Bild der Erde geschaffen, das sie gleichermassen in ihrer Schönheit und ihrer Gefährdung beschreibt. In diesem Essay schildert er seine Erlebnisse.
Text und Bilder: Georg Gerster
Die Swissair-Plakate
Ein Werkstattbericht.
Text: Alex Capus | Bilder: Eduard Spelterini
Über die Alpen
Der Schweizer Eduard Spelterini war ein bedeutender Ballonpionier und europaweit bekannt. Ab 1893 nutzte er seine Ballonfahrten für atemberaubende Luftaufnahmen. Als erster Mensch überflog Spelterini die Alpen und fotografierte sie, er verewigte Schweizer Städte, aber auch die Pyramiden von Gizeh sowie Städte und Landschaften in Ägypten, im Orient und in Südafrika.
Timo Lieber im Gespräch mit Ute Noll | Bilder: Timo Lieber
Lights of London
Bei klirrender Kälte im Winter fotografierte Timo Lieber aus dem Hubschrauber Londoner Wahrzeichen im funkelnden Lichtermeer der Nacht.
Olivo Barbieri im Gespräch mit Stephen Hepworth | Bilder: Olivo Barbieri
Die Welt als Miniaturmodell
Olivo Barbieri leuchtet in seinen Fotografien menschliche Lebensräume so aus, dass unbekannte Facetten der Realität ans Licht treten. Stilistisches Erkennungsmerkmal seiner Aufnahmen ist eine geringe Tiefenschärfe, die den Eindruck erweckt, es handle sich um Miniaturmodelle.